Energiekrise, Lieferstopps & steigende Preise: EU braucht Erdgas aus Europa

Russland stellt die Gaslieferungen nach Österreich vorzeitig ein. Zum Jahreswechsel fällt die Pipeline über die Ukraine ganz weg. Gleichzeitig wachsen die geopolitischen Unsicherheiten pünktlich mit dem Einsetzen des Winters. Europas Gasversorgung braucht mehr heimische Produktion.

Chris Cornelius, Chairman und CEO von CanCambria Energy (ISIN: CA13740E1079, WKN: A3EKUB) spricht viel über Technik und operative Aufgaben und kaum über Abnahmeverträge und Finanzierungshürden – eigentlich klassische Betätigungsfelder für Explorer-CEOs.

Cornelius kann etwas anbieten, was derzeit so gefragt ist wie lange nicht: Erdgas aus Europa. Das kanadische Unternehmen entwickelt eine bedeutende Gaskondensat-Ressource im Süden Ungarns: Das Tight Gas Sandprojekt Kiskunhalas.

Gas aus Europa ist gefragt – CanCambria entwickelt Projekt in Ungarn

Kiskunhalas ist Teil der Tight-Gas-Ressourcen des tiefen Pannonischen Beckens – einem geologischen „Superbecken“. Es gilt in der Branche als Gebiet mit großem Potenzial für die Erschließung großer, tief liegender Tight-Gas-Sandsteinlagerstätten. In der Region gibt es bereits viele flache Öl- und Gasfelder. Die aktuelle Generation der Explorationsunternehmen richtet ihren Blick jedoch weiter in die Tiefe und nimmt die dortigen Vorkommen ins Visier.

CanCambria konzentriert sich auf qualitativ hochwertige, risikoarme Projekte mit direktem Zugang zu profitablen Märkten, erläutert Cornelius. Diesen direkten Zugang gewährleistet die bestehende Pipeline-Infrastruktur mit leicht verfügbarer Kapazität zur Abnahme und Lagerung in der gesamten Region.

Um Abnehmer muss sich CanCambria in absehbarer Zeit wenig Sorgen machen. Ungarn selbst verbraucht viel Gas: In rund 80 % der Gebäude des Landes wird die Energieversorgung mit Erdgas betrieben. 80-85 % des Erdgases werden aus Russland importiert.

Doch Ungarn setzt verstärkt auf heimische Produktion, auch wenn ein Abkommen mit Russland über die Lieferung von Gas über die Turkstream-Pipeline 2023 noch einmal aufgestockt wurde. Vergleichbar mit den Bestrebungen der Türkei versucht Budapest, eine neue – gewichtigere – Rolle auf den europäischen Energiemärkten einzunehmen.

Ungarn strebt neue Rolle auf Europas Energiemärkten an

Dafür liegt Ungarn strategisch günstig. Die Verbindungskapazitäten mit vielen Nachbarländern waren bereits im Sommer bis zum Jahresende ausgebucht: Die geografisch weniger günstig gelegenen Länder Mittel- und Osteuropas füllen ihre Gasspeicher.

Je mehr Gas im eigenen Land produziert wird, desto mehr kann Ungarn zu den Nachbarn exportieren und damit seine Rolle auf dem Markt stärken. Viele Länder der Region müssen den angestrebten Ersatz russischen Gases erst noch abschließend vollziehen. Die Lieferungen über die Pipeline, die von Russland durch die Ukraine in die Slowakei verläuft, stehen zum Jahreswechsel vor dem Aus.

Gas aus Russland macht noch immer einen großen Anteil an der Gesamtversorgung aus. Seit Jahresbeginn stammen etwa 20 % aller europäischen Gasimporte aus Russland. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 14,8 %. Deutlich weniger als vor dem Ausbruch des Ukrainekriegs (44,9 %) – aber eben immer noch eine erhebliche Lücke, die es zu füllen gilt.

Russland stellt Gaslieferungen nach Österreich ein

Ungarns Nachbar Österreich muss seit der vergangenen Woche ohne russisches Gas auskommen. Der russische Gaskonzern Gazprom hat dem Land am 15. November mitgeteilt, dass die Lieferungen ab dem 16. November eingestellt werden. Anlass war ein Schiedsverfahren gegen Gazprom, dessen Ergebnis Wien akzeptiert hatte.

Österreich bezog bis zuletzt noch immer russisches Gas über die Ukraine-Pipeline, die von dort aus in die Slowakei verläuft. Der Transport aus der Slowakei nach Österreich belief sich zuletzt auf rund 27 Millionen Kubikmeter pro Tag. Nun enden diese Lieferungen rund sechs Wochen früher als erwartet.

Die Konsequenzen werden spürbar. Analysten von Eurointelligence erwarten, dass dies die Energiekrise in Österreich verschärfen wird. Diese Energiekrise habe zu einem deutlichen Rückgang der Gasnachfrage geführt und den verarbeitenden Sektor getroffen. Österreichs Wirtschaft steckt derzeit in einer Rezession. Deutschland niest, Österreich bekommt eine Erkältung. Aber auch die gestiegenen Energiekosten haben die Investitionsfähigkeit der Unternehmen eingeschränkt, fügten sie hinzu.

Auch wenn die für Österreich bestimmten Lieferungen nun offenbar durch andere europäische Abnehmer bezogen werden: Zum Jahreswechsel kommt über die Urengoi-Pomary-Uzhgorod-Pipeline nichts mehr. Die Ukraine hatte sich mehrfach dagegen ausgesprochen, den Vertrag zu verlängern.

Erdgaspreis in Europa seit Februar um mehr als 60 % gestiegen

Die Energiekrise spiegelt sich vor allem im Preis wider. Der Erdgaspreis am niederländischen Knotenpunkt TTF ist seit Februar um mehr als 60 % gestiegen – und das trotz Rezession und der massiv gesunkenen Produktion in energieintensiven Bereichen.

Europa braucht mehr Gas. Es gibt nach dem Wegfall der Ukraine-Pipeline grundsätzlich zwei Alternativen, die jedoch kapazitätsbedingt beide allenfalls eine Teillösung darstellen können.

Eine Übernahme der russischen Lieferungen durch Aserbaidschan und die anschließende Weiterleitung nach Europa sind keine Lösung für die durch die EU beabsichtigte Abkehr von russischen Lieferungen bis 2027. Die Pipelinekapazitäten Aserbaidschans reichen dafür aber auch gar nicht aus.

Auch Flüssigerdgas (LNG) ist nur bedingt eine Lösung, wenngleich aufgrund der wachsenden Preisspanne zwischen Nordamerika und Europa sowie die Amtsübernahme Trumps hier mit mehr Produktion gerechnet wird. Das LNG ist auf dem Weltmarkt stark gefragt.

Eine dauerhafte, geopolitisch sichere Lösung wird absehbar nur mit mehr heimischer Produktion möglich sein. CanCambria CEO Cornelius jedenfalls ist überzeugt, in den nächsten 10 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Erdgasversorgung Ungarns und der EU leisten zu können. Kurzfristige Produktion, risikoarmes Wachstum und eine wiederholbare Reservenersetzung, zählt Cornelius auf Nachfrage als wesentliche Stärken des Projekts auf.

Aktuell werden mehrere zentrale Schritte vorbereitet. Nächstes Jahr steht zunächst eine 3.500m tiefe Hochdruck- und Hochtemperatur-Vertikalbohrung an, direkt im Anschluss die Errichtung von Anlagen mit Durchflussprüfungen. 2026 soll dann die Phase von Erschließungsbohrungen zur Projekterweiterung folgen.

Um Peanuts geht es bei Kiskunhalas nicht. Eine 2023 erstellte Ressourcenschätzung taxiert die Brutto-Contingent Resources (2C) auf knapp 1,1 Bio. Standardkubikfuß Erdgas und 99,1 Mio. Barrel Erdgaskondensat. Europa benötigt sehr viele Projekte in dieser Größenordnung, um die Energiekrise zu überwinden.

Weitere Informationen zu CanCambria Energy finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de:
www.miningscout.de/minenaktien/cancambria-energy-corp/

Unternehmen: CanCambria Energy Corp.
ISIN: CA13740E1079
WKN: A3EKUB
Webseite: www.cancambria.com/

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