Forschungsprojekt sucht Einsatzkräfte für Großübung

Gaming trifft auf Rettungspersonal

Forschungsprojekt sucht Einsatzkräfte für Großübung

Großübung simuliert einen MAN-V am BayZBE (Bildquelle: (C) BayZBE GmbH)

München, März 2025 – Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Stressresilienz durch Exposition in der simulierten Vorsichtung“ (STRESS) erreicht einen bedeutenden Meilenstein: Im Rahmen einer groß angelegten Übung am Bayerischen Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) wird die finale Evaluationsphase des Projekts durchgeführt. Ziel ist es, Einsatzkräfte durch realitätsnahe Simulationen gezielt auf potenziell stressige Situationen in Großschadenslagen vorzubereiten.
Hintergrund und Zielsetzung des Projekts STRESS
Einsatzkräfte stehen in herausfordernden Situationen unter enormem psychischem Druck. Besonders in Szenarien mit einem Massenanfall an Verletzten (MAN-V) müssen sie unter Zeitdruck und mit begrenzten Ressourcen lebensentscheidende Maßnahmen ergreifen. STRESS zielt darauf ab, durch eine Kombination aus medizinischem Training und der Vermittlung von Stressbewältigungstechniken die Resilienz der Einsatzkräfte zu erhöhen.
Gefördert im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung (Förderkennzeichen: 13N16309), verbindet STRESS wissenschaftlich fundierte Methodik mit praxisnahen Anwendungen. Im letzten Projektjahr wurden umfassende Zielgruppenanalysen und Nutzerakzeptanztests durchgeführt, die in die Entwicklung eines innovativen Serious Games – eines PC-basierten Trainingsprogramms – eingeflossen sind.
Großübung als entscheidender Praxistest
Im März 2025 wird die Wirksamkeit des Trainings bei unserem assoziierten Partner, dem Bayerischen Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) in Windischeschenbach unter realistischen Bedingungen mit professionellen Darstellern getestet. Dabei werden zwei Zielgruppen adressiert:
-Zivile Einsatzkräfte: Die Übung simuliert einen MAN-V. Ein Teil der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer bereitet sich auf die Großübung zunächst mit dem PC-Spiel STRESS vor und setzen das Gelernte anschließend in der realen Großübung um. Sie tragen dabei Sensorik, die unter anderem Herzfrequenz und andere physiologische Stressindikatoren misst.
-Militärische Sanitätskräfte: In einer separaten Großübung werden speziell militärische Einsatzkräfte angesprochen. Auch hier erfolgt zunächst ein digitales Training mit dem PC-Spiel STRESS für einen Teil der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, gefolgt von der realen Großübung.
Mit dem Projekt STRESS wird eine neue Qualität im Training von Einsatzkräften geschaffen. Ziel ist es, sie durch wiederholte Exposition mit herausfordernden Szenarien besser auf den Ernstfall vorzubereiten. Die abschließende Übung in Windischeschenbach ist ein entscheidender Testlauf für die Praxistauglichkeit des Konzepts.

Wissenschaftliche Begleitung und Evaluationsmethodik
Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm und die Universität der Bundeswehr München begleiten die Großübungen wissenschaftlich. Während der realen Szenarien werden Daten über das Stresserleben und die Entscheidungsqualität der Teilnehmenden erhoben. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung des PC-Spiels STRESS und Ausbildungsmethoden ein und sollen langfristig die Resilienz von Einsatzkräften verbessern.
Einladung zur Teilnahme
Das Projektteam lädt Einsatzkräfte aus den relevanten Bereichen zur Teilnahme an der Großübung ein. Voraussetzung ist die Bereitschaft, das PC-Spiel STRESS vorher zu spielen (im Zeitraum vom 17.02.-17.03.2025), um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten (bei Zuteilung zur Spielgruppe) oder vorher Unterlagen zur Übung zu lesen (bei Zuteilung zur Kontrollgruppe).

Termine:
-Militärische Übung: 18. und 19. März 2025
-Zivile Übung: 22. und 23. März 2025
-Ort: BayZBE, Windischeschenbach

Interessierte können sich über die folgende E-Mail-Adresse anmelden: bwkrhsulmbmbfstress@bundeswehr.org
Zukunftsperspektiven

Die Ergebnisse der Evaluation sollen langfristig in die Ausbildung von Rettungs- und Sanitätskräften integriert werden. Zudem wird geprüft, inwiefern das Serious Game STRESS in bestehende Ausbildungskonzepte eingebunden werden kann, um auch außerhalb von Großübungen ein effektives Training zu ermöglichen.
STRESS leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der zivilen und militärischen Sicherheit in Deutschland.
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Über das Projekt STRESS:
Das Forschungsprojekt „Stressresilienz durch Exposition in der simulierten Vorsichtung“ (STRESS) wird im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Zivile Sicherheit – KMU-innovativ“ finanziert. Beteiligt sind das Bundeswehrkrankenhaus Ulm, das BayZBE, Thera Bytes GmbH, Active Fungus GmbH sowie als assoziierte Partner die DRK Landesschule Baden-Württemberg und das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen.
Projektbeteiligte & Partner:
Die Thera Bytes GmbH ist ein unabhängiger Spieleentwickler aus München, der 2015 vom Branchenkenner Thorsten Feldmann gegründet wurde und heute knapp 20 MitarbeiterInnen beschäftigt. Die Firma produziert und veröffentlicht Computerspiele für PC, Konsole und VR und arbeitet ebenso im Kundenauftrag.

Die Active Fungus GmbH ist ein im Jahr 2020 von Jakob Braun in München gegründeter Spieleentwickler. Schwerpunkt der Firma ist die Entwicklung von Computerspielen als Erfahrung, die sowohl unterhalten als auch Spieler:innen tief in die jeweilige Thematik eintauchen lassen und zum Denken anregen.

Die im Jahr 1973 gegründete Universität der Bundeswehr München (UniBw M) mit Sitz in Neubiberg ist eine von zwei Universitäten der Bundeswehr. Neben der akademischen Ausbildung von Offizierinnen und Offizieren betreibt die UniBw M vielfältige Forschung in gesellschaftsrelevanten Bereichen.

Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung und überregionales Traumazentrum. Als akademisches Krankenhaus der Universität Ulm bestehen langjährige Forschungskooperationen mit der Universität und dem Uniklinikum Ulm insbesondere auf dem Gebiet der Traumaversorgung und der Notfallmedizin.

Das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen ist ein europaweit einzigartiges Trainings- und Simulationszentrum. Modernste Technik in Kombination mit innovativem Austausch aus Wissenschaft und Praxis werden Einsatz- und Führungskräfte optimal auf aktuelle und zukünftige Gefahrenlagen vorbereitet. Unterstützt durch den Freistaat Bayern, ist das BayZBE eine dem Katastrophenschutz verpflichtende Einrichtung mit höchstem Innovationsstandard.

Kontakt: Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie Forschung und Innovation Hand in Hand gehen, wenden Sie sich bitte an: presse@therabytes.de.

Die Thera Bytes GmbH ist ein unabhängiger Spieleentwickler aus München, der 2015 vom Branchenkenner Thorsten Feldmann gegründet wurde und heute knapp 20 MitarbeiterInnen beschäftigt. Die Firma produziert und veröffentlicht Computerspiele für PC, Konsole und VR und arbeitet ebenso im Kundenauftrag.

Kontakt
Thera Bytes GmbH
Thorsten Feldmann
Zielstattstraße 10a
81379 München
08974809570
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http://simland.de